Erinnerungen an die Vorfahren vom Haidenhof

Als Martin und Wilhelmine Kreidler im Jahre 1885 zum Haidenhof übersiedelten und den damals größten Hof erworben, ahnten Sie nicht, dass nach fast 150 Jahren fast 500 Nachkommen von ihnen abstammen und bis nach Bolivien über die ganze Welt verteilt sind. Eine stolze Zahl.
Es lohnt sich, einen Blick zurück zu den Anfängen zu werfen.
Leicht war es für Stammvater Martin Kreidler nicht, mit Frau Wilhelmine und den Kindern mit hohen Schulden im Rücken den Haidenhof zu bewirtschaften und zu halten. Ein großes Problem war die ungelöste Wasserversorgung, und die Landwirtschaft war auch nicht dazu geeignet, die gesamte Familie zu ernähren. Eine Spedition mit Pferdefuhrwerken, die regelmäßig zwischen den Gäugemeinden und Herrenberg, sowie dem östlichen Schwarzwald verkehrten, halfen das Problem zu bewältigen.
Hafer, Bauholz und Hopfenstangen waren damals begehrte Güter und die günstige Lage auf dem Haidenhof sorgten für ein einträgliches Zusatzgeschäft.
Von den insgesamt neun Kindern beschloss im Jahr 1903 23-jährig Josef Kreidler nach Südamerika auszuwandern. Der Abschied muss ihm sehr schwer gefallen sein, denn man erzählt sich, dass „man bei seinem Weggang sein Weinen noch gehört habe, als er vom Hof aus schon nicht mehr zu sehen war. „ Als gelernter Kaufmann ist er als Farmer und Handelskaufmann in Bolivien dann zu Wohlstand gekommen. Er hatte zusammen mit seiner bolivianischen Ehefrau sieben Kinder.